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1292. Juni 5. Breslau.

non. Jun.

Ludwig, Protonotar des H(einrich), Herzogs von Schlesien und Herrn von Breslau und in Liegnitz, verkauft sein Dorf Maslicz (Masselwitz) dem Bresl. Bürger C., um dasselbe, mit Ausnahme des dem Aussteller gehörigen Vorwerks, zn deutschem Rechte auszusetzen. Von den 24 Hufen des Dorfes soll C. als locator 2 1/2 haben, den 3. Pfennig vom Gerichte, eine freie Schenke, eine freie Mühle an der Oder (diese halbpart mit dem Aussteller). Der Letztere überträgt dann auch seinem Diener Gerung 2 Freihufen, während die sonstigen Bebauer nach Ablauf von 4 Freijahren pro Hufe zinsen sollen einen Malter Dreikorn, nämlich 2 Scheffel Weizen, 4 Korn und 6 Hafer, und einen Vierdung Silber als Zehnten.

Z.: Gysilher Kolner Hofrichter, Joh. Muscata, Mag. Wernher, Bruder des Ausst., Rathibor, des Ausstellers Schwager, Heidenreich v. Molheym, Heinr. v. Lindinowe.


Copialbuch des Clarenst. (XIV. Jahrh.) Bresl. Staatsarch. D. 23. f. 54. An diese als Testament bezeichnete Urkunde knüpft sich dann noch die Notiz, dass der Ausst. zum Executor ernannt habe Bruder S., Custos der Breslauer Minoritenkustodie resp. dessen Nachfolger, kurz eben den zeitweiligen Custos.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.